Q&A: “Ist schon mehr eingepreist als nachher wirklich wirtschaftlich auf uns zukommt?”

  • von

In der Rubrik Q&A beantworte ich eure konkreten Fragen zur Gründung, Unternehmertum, E-Commerce, Prozessoptimierung und dem Kapitalmarkt. Schickt mir eure Fragen gerne per PN, Email oder als Kommentar. Wenn ihr eure Mailadresse hinterlasst, informiere ich euch, sobald ich die Frage hier im Blog beantwortet habe.

Hinweis: Ich kann meine Gedanken und die Zusammenhänge hier immer nur grob umreißen. Wenn ihr Fragen zu einzelnen Themen habt oder wenn es Fragen zu ganz anderen Themen rund um die langfristige Geldanlage gibt, bitte stellt mir diese hier unter dem Beitrag. Ich werde dann gerne genauer darauf eingehen und / oder einen Beitrag speziell zu dem Thema veröffentlichen.

“Ist schon mehr eingepreist als nachher wirklich wirtschaftlich auf uns zukommt?“ (19.04.2020)

Frage: “Die für mich entscheidende Frage ist, wie viel negatives (Insolvenzen, Arbeitslosigkeit, sinkendes Konsumverhalten) sind schon in den Kursen. Niemand weiß wie die Auswirkungen sein werden. Aber dass schon einiges eingepreist ist, glaube ich schon. Es müsste also mehr kommen als eingepreist ist. Mittlerweile bin ich mir nicht mehr so sicher. Vielleicht ist schon mehr eingepreist wie nachher wirklich kommt (auch wenn es viel wird). Was meinst du?”

Antwort: Ich weiß es wirklich nicht.

Ich befürchte, dass wir in Deutschland die Sache insgesamt zu positiv einschätzen KÖNNTEN.

Deutschland hat extrem gute Möglichkeiten, Rettungspakete zu schnüren. Die Staatsverschuldung ist relativ gering, die Wirtschaftskraft ist da. Wir haben Kurzarbeitergeld und wir haben die gesundheitliche Situation besser unter Kontrolle als fast jedes andere Land.

Aber sogar hier stehen angeblich bis zu 20% der Unternehmen vor der Insolvenz.

Klar, es ist Aufgabe jeder Interessenvertretung jetzt den absoluten Alarm zu schlagen. Ob es wirklich schon 20% der Unternehmen so dreckig geht, weiß keiner. Das werden wir erst in den kommenden Wochen und Monaten sehen. Insbesondere, weil bereits viel Geld in Form von Soforthilfen geflossen ist und weil die Frist zur Anmeldung von Insovlenzen verlängert würde. Diese Maßnahmen werden die schlechten Nachrichten mit absoluter Sicherheit strecken. Und sie werden einiges abfedern. Die Arbeitslosigkeit wird hier, wegen des genialen Instruments der Kurzarbeit nur wenig steigen.

Aber wie ist es in Frankreich, Spanien, Italien, Großbritanien? Wie ist es in den USA, Indien, Brasilien, Russland?

Wir sollten nicht vergessen, dass auch vor der Krise nicht alles rund lief. Die Coronakrise ist der Auslöser der aktuellen Situation, sie ist nicht der einzige Grund für die vielen Unternehmen, die jetzt existenzgefährdet sind.

Dazu kommt folgendes: 
Man hat seit 2008 definitiv verpasst, Zombieunternehmen loszuwerden. Das rächt sich jetzt. Mit Notenbankgeld kann man diese Unternehmen auch dieses Mal retten.

Aber will man das?

Was ist, wenn es der (imho gerechtfertigte und sinnvolle) politische Wille ist, jetzt erstmal eine odentliche Marktbereinigung zu durchlaufen, um die Fehler von 2008 zu korrigieren, statt sie zu wiederholen?

Die Situation wäre günstig. Denn derzeit geht es der Wirtscahft in jedem Land dreckig, aber die Regierenden werden dafür kaum kritisiert. Man könnte jetzt also eine Bereinigung der Wirtschaft durchlaufen, ohne wegen der Krise Wählerstimmen zu verlieren.

Man könnte dann auch einiges an Zukunftstechnologien stärker fördern und mit Innovationskraft und Arbeitskraft einer gebeutelten Volkswirtscahft boosten, statt versuchen zu müssen, eine satte, fette Gesellschaft zum Forcieren von Veränderungen und Innovationen zu bringen.

Ich habe schon vor Wochen in meinem Beitrag „Vermögen werden in der Krise gemacht“ darauf hingewiesen, dass alles, was im Rahmen der Coronakrise passiert, politisch gesteuert werden kann. 

Auch die Schäden auf die Wirtschaft sind weiterhin einigermaßen steuerbar.

Deshalb bleibe ich dabei:

Es ist 50:50. Vielleicht geht es alles wieder steil nach oben. Vielleich kommt aber der große Sturm erst noch auf uns zu.

Langfristig ist meine Antwort klar! Es wird nach oben gehen.

Kurz- bis mittelfristig ist alles offen. 

Ich freue mich auf eure Kommentare, Fragen und Anregungen.Deine Frage beantworte ich dir gerne in einem persönlichen Gespräch. Kontaktiere mich einfach per facebook messenger, Email oder telefonisch.

Viele Grüße,

David

Ich stehe dir gerne auch mit Rat und Tat in deinem E-Commerce Unternehmen zu Seite. ?

Tritt gerne auch einer meiner kostenlosen Mastermindgruppen für E-Commerce Gründungen bei. ⏩ Mehr dazu: hier


Disclaimer: Meine Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung und Einschätzung wider. Ich gebe keinerlei Handlungsempfehlung ab und meine Beiträge sind keinesfalls als Aufforderung zum Kaufen oder Verkaufen irgendeines Wertpapieres zu verstehen!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert