Wie finde ich die richtige Anlagestrategie für mich?

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Hinweis: Ich kann meine Gedanken und die Zusammenhänge hier immer nur grob umreißen. Wenn ihr Fragen zu einzelnen Themen habt oder wenn es Fragen zu ganz anderen Themen rund um die langfristige Geldanlage gibt, bitte stellt mir diese hier unter dem Beitrag. Ich werde dann gerne genauer darauf eingehen und / oder einen Beitrag speziell zu dem Thema veröffentlichen.

Ganz kurz vorweg noch etwas über mich:

Ich will durch systematisches, effizientes und fleißiges Arbeiten langfristig erfolgreich im E-Commerce und Tourismus tätig sein. Dies versuche ich zu erreichen, indem ich

1. Zusammenhänge verstehe

2. Prozesse ständig hinterfrage und nach dem Prinzip des KVP optimiere / automatisiere

3. Erfolgreiche Handlungen repliziere

Daraus leite ich meine Handlungen ab. Alles was ich hier oder an anderer Stelle schreibe, dient diesem Ziel. Ich habe in den vergangenen Jahren mehrere Projekte im E-Commerce und Tourismus aufgebaut und erfolgreich geführt. Das unterscheidet mich von vielen anderen Bloggern / Beratern / Coaches, die oft über Dinge reden, die sie selber noch nie erfolgreich angewandt haben. Gerne teile ich meine Erfahrungen und Kenntnisse mit jedem, der ähnliche Ziele hat wie ich und bereits ist, diese durch systematisch Arbeit, statt durch Floskeln zu erreichen.

Wie finde ich die richtige Anlagestrategie für mich?

Wer Geld langfristig an der Börse investieren möchte, tut dies in der Regel, weil er ein Ziel hat. In den meisten Fällen geht es dabei vermutlich um den Aufbau der Altersvorsorge oder um die Unterstützung der Altersvorsorge durch die Rente.

Aber ein Ziel kann nur dann sinnvoll erreicht werden, wenn eine darauf ausgerichtete Anlagestrategie definiert wurde.

“Aber wie definiere ich die richtige Anlagestrategie für mich?”

darum soll es in diesem Beitrag gehen.

Was ist ein Ziel

Quelle: https://rosecoveredglasses.wordpress.com/2017/02/03/goals-vs-strategies-be-a-student-of-the-market/

Strategien sind der Weg, der zu einem Ziel führt. Ohne Ziel kann es also keine geeignete Strategie geben. Anders gesagt, ein Ziel wird erreicht, indem man sich eine Strategie zurecht legt. Auf einer darunterliegenden Ebene kommt die Taktik ins Spiel. Dabei handelt es sich um die konkrete Umsetzung. Um Taktik soll es aber in diesem Beitrag nicht gehen.

Aber was macht die Definition eines Zieles aus?

Das meine Diplomarbeit noch einmal zu irgendetwas gut ist, hätte ich nicht gedacht 😀 Aber dort habe ich folgendes geschrieben:

“Ziele stellen einen zukünftigen, erstrebenswerten Zustand dar. […] Sie sollen anders als die Vision erreichbar sein. Aus diesem Grund werden an Ziele grundlegende Anforderungen gestellt, die anhand der SMART-Regel erläutert werden. SMART steht für

  • Specific (Ziele müssen spezifiziert sein),
  • Measurable (Ziele müssen messbar sein),
  • Achievable (Ziele müssen erreichbar sein),
  • Realistic (Ziele müssen realistisch sein),
  • Time Frame (für Ziele muss ein Zeitpunkt des Erreichens festgelegt werden).

Ziele haben eine Motivationsfunktion und ermöglichen zudem die Strukturierung und Koordination […]. ”

Der Satz

“Ich will reich sein!”

ist also kein Ziel. Denn er erfüllt nicht die Anforderungen an die SMART Regel. Ein smartes Ziel wäre beispielweise:

“Ich möchte bis ich 50 Jahre alt bin ein Aktienvermögen von 500.000€ haben”

Unter der Voraussetzung, dass ein ausreichendes Einkommen gegeben ist, mit dem dieses Ziel unter Anwendung einer klaren Strategie erreicht werden kann, erfüllt dieser Satz alle Anforderungen an die SMART Regel.

Das Definieren einer Anlagestrategie setzt zwingend voraus dass ein smartes Ziel definiert wurde. Mit dem ersten Satz “Ich will reich sein!”, kann keine Strategie definiert werden. Denn es fehlt die notwendige Klarheit darüber, was konkret erreicht werden soll und bis wann dies geschehen soll.

Welches Ziel setze ich mir?

Vor dem Definieren einer Strategie steht also zwingend das Definieren eines SMARTen Ziels. Dabei ist zu beachten, dass ein Ziel umso schwerer zu erreichen ist, je “krasser” es ist und je schneller es erreicht werden soll.

An der Börse ist ein langer Anlagehorizont die wichtigste aller Grundregeln, um das Verlustrisiko zu minimieren oder gar auszuschalten.

Quelle: https://www.faz.net/aktuell/finanzen/finanzmarkt/das-renditedreieck-kaum-verluste-mit-deutschen-aktien-moeglich-15375483.html

Ein Finanzziel, dessen Erreichung auf einer Strategie basiert, in der die Börse eine wichtige Rolle spielt, sollte deshalb definitiv einen langen Zeithorizont von mindestens 15 Jahren, besser 30 Jahren haben. Denn nur über einen langen Horizont kann an der Börse die Anforderung als erfüllt angesehen werden, dass ein definiertes Ziel auch realistisch ist. Realistisch bedeutet in dem Zusammenhang, dass eine erwartete Durchschnittsrendite auch tatsächlich erreicht werden kann. Das Renditedreieck des DAX zeigt es: Je länger der Anlagehorizont ist, umso prognostizierbarer wird die Rendite von Aktien. Prognostizierbarkeit der Renditen ist zwingend erforderlich, um sie in eine Strategie einfließen zu lassen.

Zudem muss bei Festlegung des Ziels auch bereits bedacht werden, wie es nach seiner Erreichung weitergehen soll. Das ist nicht zwingend notwendig, um eine Strategie für die Zielerreichung festzulegen. Aber nur wenn das langfristige Ziel eine Basis für das danach Kommende ist, hat das Definieren dieses konkreten Ziels einen Sinn. Nur dann liefert es einen Mehrwert.

Insbesondere sollte sich deshalb der Anleger / die Anlegerin im Rahmen der Zieldefinition klarmachen, welche Möglichkeiten sich nach der Zielerreichung ergeben.

❓ Reichen 200.000€ aus, um den gewünschten Lebensstandard (auch dieser ist ein Ziel) finanzieren zu können?

❓ Soll das Vermögen später im Rahmen eines Entsparungsplans aufgebraucht werden? (Dann ist ein geringeres Vermögen notwendig, um einen definierten Lebensstandard zu halten. Aber es gibt auch einen Zeitpunkt, an dem das Vermögen rechnerisch aufgebraucht sein wird und kein Vermögen mehr übrig ist. Will ich als Anleger/in mir also ausrechnen, wann ich spätestens mittellos bin?)

Das Definieren eines Ziels stellt also eine wichtige Aufgabe dar. Das Ziel muss intelligent und sehr bewusst definiert werden. Die Zieldefinition darf nicht spontan erledigt werden.

Ein Ziel kann natürlich auch angepasst werden. Es wäre vermessen, zu fordern, dass jeder 30 Jahre im Voraus detailliert planen kann. Die regelmäßige Revision des Ziels und in der Folge auch der Strategie ist also zwingend erforderlich.

Was ist meine persönliche Situation?

Nach der Definition des Ziels ist die klare Bestandsaufnahe der persönlichen Situation notwendig. Denn diese bestimme, welche Strategien überhaupt zur Verfügung stehen.

  • Wie hoch sind die monatlichen Einnahmen?
  • Wie planbar und sicher sind diese Einnahmen?
  • Welche Fixkosten habe ich?
  • Welche Kosten plane ich in Zukunft zu haben? (bspw. für einen Eigenheimkredit)
  • Habe ich Familie, die von mir abhängig ist?
  • Welche gesetzlichen oder betriebliche Rentenansprüche erwarte ich und welche Teil tragen diese zur Zielerreichung bei?
  • Welche Risikoaversion habe ich?
  • Habe ich Lust, mich regelmäßig mit Details, Unternehmensanalysen, Depotständen etc. zu befassen, oder will ich lieber eine Faultier-Strategie, bei der ich mich um nichts kümmern muss?
  • Welchen Sicherheitspuffer will ich haben, benötige ich? (Je nach Lebensumständen sollten mehrere Monate bis einige Jahre der aktuellen monatlichen Fixkosten verfügbar sein, bevor man darüberhinausgehende Beträge an der Börse investiert)
  • Was sind meine Prinzipien?
  • ….

Diese Fragen müssen so vollständig und ehrlich wie möglich beantwortet werden.

Aus der Beantwortung der Fragen lassen sich schon einige Eckpfeiler der Strategie entwickeln. Wenn der oder die Anleger/in bspw. weiß, dass keine Lust vorhanden ist, sich regelmäßig mit aktuellen Entwicklungen auseinanderzusetzen, fällt eine selektive Investition in Einzelaktien raus. Einzelimmobilien kommen nur dann infrage, wenn der / die Anleger/in risikoavers genug ist, dass hohe Klumpenrisiko einer Investition in einzelne Häuser zu tragen. Sparpläne machen nur dann Sinn, wenn ein regelmäßiges, planbares Einkommen und eine konstante Sparrate vorliegen.

Welche Rendite benötige ich pro Jahr?

Auf Basis der Bestandsaufnahme, besonders der verfügbaren Mittel und der planbaren zukünftigen Mittel für die Investition lässt sich die jährlich benötigte Rendite berechnen, die zur Zielerreichung notwendig ist.Im Internet findet man verschiedene Tools, Rechner und Excelvorlagen, um die notwendigen Berechnungen anzustellen. Einen guten Sparplanrechner gibt es bspw. hier.

Wer bspw. ein verfügbares Vermögen von 5000 € hat und innerhalb von 25 Jahren auf ein Vermögen von 250.000 € kommen möchte, kann dies bei einer erwarteten monatlichen Sparrate von 250 € erreichen, indem eine durchschnittliche jährliche Rendite von 7,7 % erwirtschaftet wird.

? Ein Blick auf die Renditedreiecke unterschiedlicher Anlageklassen zeigt schnell, ob die benötigte Rendite realistisch ist, oder nicht. Wenn die Rendite nicht realistisch ist, muss entweder das Ziel angepasst werden, z.B. indem der Zeithorizont verlängert wird, oder die Strategie führt über eine Erhöhung der Sparrate. 

⚠️ Nur in Ausnahmefällen sollte das Erhöhen der Risikobereitschaft zur Erhöhung der möglichen Rendite als Teil der Strategie herangezogen werden. Wer die Altersvorsorge auf der zu entwickelnden Strategie aufbaut, ist gut beraten, das Risiko nicht zu hoch anzusetzen. Denn je höher das Risiko ist, desto höher ist auch die Gefahr, dass das Ziel nicht erreicht wird. Ein höheres Risiko geht zudem immer auch mit einem längeren Zeithorizont einher, ab dem sich die Zielrendite mit ausreichend hoher Wahrscheinlichkeit einstellt.

Wie komme ich dann zur Strategie?

? Strategien können nur aus den Möglichkeiten entwickelt werden, die dem Planer bekannt sind.

Unerlässlich für das Definieren der eigenen Anlagestrategie ist deshalb ein fundiertes Wissen über Möglichkeiten der Kapitalanlage, Chancen, Risiken, steuerliche Aspekte etc.

Dieses Wissen gibt es kostenlos bspw. in Social Media Gruppen, in meinen Blog und in meiner Facebook-Gruppe, bei Youtube etc. Es kann aber auch durch kostenpflichtige Seminare, Webinare oder Bücher erworben werden.

? Meine Empfehlung lautet, so viele unterschiedliche Quellen wie möglich für die eigene Wissensbeschaffung und Meinungsbildung heranzuziehen.
Ich kann die Bücher von Gerd Kommer, aber auch von Dirk Müller und anderen empfehlen. Ich rate zum Trainieren des Mindsets und dazu sich gerade bei Videos immer in direkter Folge gegensätzliche Standpunkte anzuhören. Nur so kommt man zu einer breiten Wissensbasis und einer eigenen fundierten Meinung.

✅ An diesem Punkt sind alle Zutaten vorhanden, um die eigene Anlagestrategie zu entwickeln: 

  1. Es wurde ein SMARTes #Ziel definiert.
  2. Es wurde eine #Bestandsaufnahme der persönlichen Situation und Lebensumstände gemacht.
  3. Es wurde eine #Zielrendite bestimmt, die benötigt wird. Oder es wurde eine Zielrendite und ein Zielsparrate definiert, die erreicht werden muss
  4. Es wurden viele #Quellen gelesen, Wissen angesammelt und Optionen kennengelernt

Die Strategie ergibt sich aus dem Zusammenführen aller Punkte und unter Beachtung der benötigten Zielrendite / Sparrate.

Eine Strategie könnte bspw. so aussehen.

  1. ? Erhöhen der Sparrate um 30% durch Kündigung unnötiger Abos und Bewerben auf den ausgeschriebenen besserbezahlten Job in der Firma.
  2. ? Investition aller verfügbaren liquiden Mittel, die über den definierten Sicherheitspuffer hinausgehen in ein weltweit diversifiziertes Aktienportfolio, das durch ETFs gebildet wird.
  3. ⏱ Besparen / #rebalancen dieses Aktienportfolios mit 50% der monatlichen Sparrate.
  4. ? Anlage von 50% der monatlichen Sparrate in weltweit gestreute REITs mit Reinvestition der Renditen. (siehe auch ? Steueroptimierung der Altersvorsorge in der Ansparphase und Welche Möglichkeiten habe ich in Immobilien zu investieren und welche Korrelation besteht dabei zur Anlage in Aktien?)
  5. ? Auflösen des REITs Portfolios, sobald 120.000€ in diesem Portfolioteil stecken und Kauf eines Mehrfamilienhauses im Speckgürtel von Berlin, mit einer Zielrendite von 4% p.a. Der Kredit muss bis zum Zielerreichungsdatum aus den Einnahmen getilgt werden können.

Dies ist nur ein rein fiktives Beispiel von unendlich vielen Möglichkeiten. Die weitere Konkretisierung, bspw. die Auswahl der ETFs etc. wäre Taktik (siehe oben)

ℹ️ Wichtig ist, dass die Strategie zu dir und deinem Leben passt und dabei eine Zielerreichung gewährleistet. Es ist egal, wie komplex eine Strategie ist. Der Grundsatz KISS (“Keep It Short and Simple”) ist hilfreich. Das Leben ist aber oft komplex und die eigenen Ideen und Interessen sind vielfältig. Eine Strategie darf also folglich ebenso komplex sein, wenn sie zu dir passt.

✅ Ich helfe dir gerne bei der Definition deiner persönlichen Anlagestrategie und bin dir auch bei der Erhöhung deiner Sparrate durch eine mögliche Selbstständigkeit behilflich.Bei Interesse daran, kontaktiere mich gerne.

Ich freue mich auf eure Kommentare, Fragen und Anregungen.Deine Frage beantworte ich dir gerne in einem persönlichen Gespräch. Kontaktiere mich einfach per facebook messenger, Email oder telefonisch.

Viele Grüße,

David

Ich stehe dir gerne auch mit Rat und Tat in deinem E-Commerce Unternehmen zu Seite. ?

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