Ganz kurz vorweg noch etwas über mich:
Ich will durch systematisches, effizientes und fleißiges Arbeiten langfristig erfolgreich im E-Commerce und Tourismus tätig sein. Dies versuche ich zu erreichen, indem ich
1. Zusammenhänge verstehe
2. Prozesse ständig hinterfrage und nach dem Prinzip des KVP optimiere / automatisiere
3. Erfolgreiche Handlungen repliziere
Daraus leite ich meine Handlungen ab. Alles was ich hier oder an anderer Stelle schreibe, dient diesem Ziel. Ich habe in den vergangenen Jahren mehrere Projekte im E-Commerce und Tourismus aufgebaut und erfolgreich geführt. Das unterscheidet mich von vielen anderen Bloggern / Beratern / Coaches, die oft über Dinge reden, die sie selber noch nie erfolgreich angewandt haben. Gerne teile ich meine Erfahrungen und Kenntnisse mit jedem, der ähnliche Ziele hat wie ich und bereits ist, diese durch systematisch Arbeit, statt durch Floskeln zu erreichen.
Kontosperre wegen „Abschnitt 3 des Busines Solution Vertrags“. Was bedeutet das?
Immer mehr Verkäuferkonten werden von amazon gesperrt. In den meisten Fällen gehen dieser Sperre Warnungen von amazon voraus, die in den „Performance notifications“ (Menüpunkt „Kundenzufriedenheit => Benachrichtigungen“) und / oder in der Verkäuferleistung (Menüpunkt „Kundenzufriedenheit => Verkäuferleistung) einzusehen sind.
Seit ca. September 2020 kommt es aber vermehrt zu Sperrungen, in denen nicht auf den ersten Blick klar ist, wie diese begründet werden. In der Benachrichtigung über die Sperrung finden betroffene Händler lediglich den Hinweis
Kontosperre wegen „Abschnitt 3 des Busines Solution Vertrags“.
Aber was bedeutet das und was ist zu tun, wenn du von einer soclen Nachricht betroffenbist?
Darum soll es in diesem Beitrag gehen.
Was ist Abschnitt 3 des Business Solution Vertrags?
Bei Paragraph drei des Vertrags, den Amazon mit Händlern abschließt, wenn diese ein Verkäuferkonto bei eröffnen wollen geht es um das Recht zur Kündigung des Vertrags.
In diesem Absatz heißt es unter anderem:
„[…]Wir können Ihre Nutzung einzelner Programme mit sofortiger Wirkung aussetzen oder kündigen, wenn wir feststellen, dass (a) Sie einen wesentlichen Verstoß gegen die Vereinbarung begangen haben und diesen nicht innerhalb einer Frist von 7 Tagen nach einer entsprechenden Mitteilung beheben, es sei denn, dieser Verstoß setzt uns einer Haftung gegenüber einem Dritten aus, in so einem Falle sind wir berechtigt, die vorgenannte Frist zur Behebung nach unserem billigen Ermessen zu reduzieren oder keine Frist zur Behebung einzuräumen; (b) Ihr Konto für täuschende oder betrügerische oder unrechtmäßige Aktivitäten verwendet wurde oder unsere Überprüfungen Anhaltspunkte ergeben, dass es für solche Aktivitäten verwendet werden könnte; […]“
Es folgen noch weitere Spezifizierungen und Umstände unter denen Amazon das Recht hat, den Vertrag mit sofortiger Wirkung zu kündigen oder den Account zu sperren. Aber in den allermeisten Fällen ist die Begründung ausreichend, dass Amazon dich verdächtigt, dass du gegen den Vertrag verstoßen könntest, um den Account zu sperren.
Abschnitt 3 des Busness Solution Vertrags ist also die allgemeine Begründung für die Sperrung eines Accounts. Damit werden alle Sperrungen begründet, die nicht auf Grund einer hohen order defect rate und nicht wegen Richtlinienverstößen, die in der Verkäuferleistung auftauchen begründet werden.
Was bedeutet es, wenn mein Account mit Verweis auf diesen Absatz des Vertrags deaktiviert wurde?
Oft bekommt man vor der Accountsperre Nachrichten mit Hinweisen, dass der Account kurz vor der Schließung steht. Dabei geht es dann in den meisten Fällen um eine zu hohe Order-defect-rate (Rate an Bestellmängeln / ODR), um eine zu hohe Rate verspäteter (also nicht rechtzeitig als verschickt bestätigter) Bestellungen oder um sonstige Richtlinienverstöße. Klassiker dabei sind der Verdach auf Verletzung gesitigen Eigentums, Beschwerden zum Produktzustand oder Markenrechtsverletzungen. Diese Warnungen sind in einigen Fällen begründet, denn längst nicht jeder Verkäufer hält sich an alle geltenden Regeln. Manchmal sind sie aber auch unbegründet und können aus dem Weg geräumt werden.
Manchmal werden auch Sperrungen wegen schlechter Verkäuferleistung ab der dritten Nachricht mit dem Verweis auf Abschnitt 3 des Business Solution Vertrags begründet.
Jedoch kommt es auch gelegentlich zu Sperrungen, ohne dass einer der obigen Gründe vorliegt und ohne dass es zuvor Warnungen von amazon gegeben hat. Diese Sperrungen werden dann ohne weitere Erläuterungen mit einem Veweis auf Abschnitt 3 des Business Solution Vertrags begründet.
Klassische Fälle hierfür sind.
- Der Verkäufer hat (bewusst oder unbewusst) mehrere Konten eröffnet.
- Der Account wurde in der Vergangenheit gehackt. Der Verkäufer hat zwar zunächst die Kontrolle über das Konto wiederelangt, aber nicht alle damit entstandenen Probleme behoben.
- Der Verkäufer hat nicht alle benötigten Umsatzsteuer-IDs oder Umsatzsteuerbestätigungen hochgeladen.
- …
Um den Account wieder freizuschalten, musst du einen Maßnahmenplan einreichen, mit dem du amazon davon überzeugst, dass du das Problem verstanden, abgestellt und sichergestellt hast, dass es nie wieder vorkommt.
Das Wichtigste ist, in so einem Fall also herauszufinden, warum der Account gesperrt wurde.
Denn das ist die Basis deines Maßnahmenplans.
Hinterfrage also offen und ehrlich was zur Sperrung des Accounts geführt haben könnte. Lass dich davon nicht von der kuzen Aufzählung oben leiten. Es kann unzählige Gründe geben, die zu einer Sperrung führen. Wichtig ist dabei wirklich, dass du ehrlich zu dir bist.
Leider erlebe ich es in der Praxis viel zu oft, dass Verkäufer zu sich (und dann in der Beratung auch zu mir) nicht ehrlich sind. In vielen Fällen liegt das daran, dass sie wissen, dass sie einen Richtlinienverstoß begangen haben. Aber bitte sei dir sicher:
- Amazon wird den Account nicht wieder freischalten, wenn du den Kern des Problems nicht schonungslos, offen und ehrlich benennst.
- Mir ist es egal, welche Richtlinienverstöße du begangen hast. Wenn du auf meine Hilfe zurückreifst, geht es darum, diese Verstöße zu beheben und sicherzustellen, dass sie in Zukunft nicht mehr auftreten.
Eine Freischaltung ist also nur dann möglich, wenn die Karten offen auf den Tisch gelegt werden.
Wie schreibe ich einen Maßnahmenplan und wo bekomme ich Hilfe?
Worauf es beim Schreiben eines Maßnahmenplans ankommt, habe ich in diesem Beitrag zusammengefasst:
Regelmäßige Tipps bekommst du in meiner Facebookgruppe, die sich ausschließlich mit diesem Thema befasst:
https://www.facebook.com/groups/2610142442535793
Außerdem helfe ich dir gerne direkt indindividuell bei der Freischaltung deines Accounts. Die Serviceleistungen reichen von Beratung, wie dein Maßnahmenplan aussehen sollte, bis hin zu einem full-service, bei dem ich deine Freischaltung aktiv mit Beratung zur Prozessoptimierung und Schreiben deines Maßnahmenplans begleite.
Warum sollte ich mir keinen Anwalt nehmen, um den Account wieder freizuschalten.
Immer wieder lese ich in Foren, dass man sich schleunigst einen Anwalt nehmen sollte, wenn der Account gesperrt wurde. Schließlich hat amazon keine Lust auf lange Rechtsstreite und ein guter Anwalt wird schnell eine saubere Begründung von amazon für die Sperrung einfordern.
Dieses Vorgehen führe dann schnell zur Freischaltung des Accounts und als Händler kann man dann schnell weitermachen wie bisher.
Von diesem Vorgehen rate ich dringend und strikt ab
1) Eine Kontosperre kommt vielleicht unerwartet aber nicht unbegründet. Es gibt etwas, das amazon dir mitteilen möchte oder von dem amazon möchte, dass du es änderst. Eine Kontosperre ist hart und kann zu emfindlichen Umsatzeinbußen führen. Aber du solltest sie dennoch als Chance begreifen, etwas an deinem Business, den Prozessen, den Beschreibunge oder Produkte zu verbessern. Nur das stellt den langfristigen Verkaufserfolg auf amazon sicher.
2) Wenn du deinen Account mit anwaltlicher Hilfe freischalten lässt, wird Amazon sich das merken. Du kannst dann definitiv nicht mehr auf Hilfe, Hinweise oder Entscheidungen zu deinen Gunsten hoffen. Amazon arbeitet mit Zuckerbrot und Peitsche. Wer sich an die Regeln hält kann und wird lange und hohe Umsätze erzielen. Wer sich nicht an die Regeln hält oder „Amazon blöd kommt“ (bspw. mit einem Anwalt) wird sich schnell auf dem Abstellgleis wiederfinden. Amazon muss einen Account nicht sperren, um einen Händler zu zermürben. Es reicht schon, die Produkte herabzustufen und so die Umsätze zu kappen. Du willst es dir mit Amazon nicht verscherzen.
3) Ein Anwalt ist teuer und liefert dir keinen langfristigen Mehrwert. Wenn du den komplizierten Weg gehst, dich und deine Prozesse hinterfragst, Probleme behebst und so dein Konto wieder freischaltest, hast du einen Mehrwert generiert. Wenn du dabei auf Hilfe zurückgreifst, zahlst du zwar auch etwas Geld, aber du bekommst viel mehr als nur die Accountfreischaltung.
Ein Anwalt ist mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit teurer und bringt dich langfristig nicht weiter.
Fazit
- Der Verweis auf Abschnitt 3 des Business Solution Vertrags ist so etwas wie die Universalbegründung für das Sperren von Verkäuferkonten.
- Um das Problem zu beheben, musst du also zuerst einmal kritisch hinterfragen, was du falsch gemacht hast und gegen welche Richtlinie dein Konto verstoßen hat.
- Als nächstes musst du einen Maßnahmenplan schreiben.
- Dies kannst du selber tun oder dir professionelle Hilfe holen.
- Von einem Anwalt ist im Allgemeinen strikt abzuraten. Denn dieser hilft zwar bei der Accountfreischaltung, die Freischaltung ist aber vermutlich nicht von langer Dauer, weil das zu Grunde liegende Problem nicht behoben wird.
Ich freue mich auf eure Kommentare, Fragen und Anregungen.Deine Frage beantworte ich dir gerne in einem persönlichen Gespräch. Kontaktiere mich einfach per facebook messenger, Email oder telefonisch.
Viele Grüße,
David
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