03.02.21: Wieviele Steuern muss ich zahlen und brauche ich einen Steuerberater?

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Hallo David,

  • mit welcher Unternehmensform hast du angefangen?
  • machst du deine Steuern selbst?
  • Wie funktionieren die Steuervorauszahlungen? Ich kann im Moment ja gar nicht abschätzen, wie hoch meine Umsätze sein werden.
  • wie viel % des Gewinnes Zahlst du dir monatlich aus?

Antwort: Hi,
vielen Dank für deine Frage.

Anfangen als Einzelunternehmen hat Vorteile

Ich habe als Einzelunternehmer angefangen. Das hat aus meiner Sicht einige Vorteile:

  • Günstiger in der Gründung als GmbH,
  • einfacher in der Buchhaltung.

Später habe ich dann umgestellt auf GmbH, als klar war, dass alles läuft und als sich das dafür notwendige Kapital selber verdient hatte.

Ob es für dich sinnvoll ist, als Einzelunternehmen oder mit einer Kapitalgesellschaft zu starten, musst du selber gut abwägen. Ein paar Gedanken dazu gibt es hier:

Steuern sind kein Hexenwerk. Anfangs geht es oft ohne Steuerberater

Die Steuern kann man meiner Meinung nach im Einzelunternehmen selber machen. Aber das setzt voraus, dass man sich mit der Materie ernsthaft und kritisch auseinandersetzt und dass man im Finanzamt keinen Gegner sieht. In der GmbH mache ich die Buchhaltung unterjährig auch selber. Nur den Jahresabschluss macht ein Steuerberater. Dieses Vorgehen ist für mich persönlich stimmig. Ich bevorzuge es, die Dinge selber im Blick und Griff zu halten. So weiß ich immer direkt und aus erster Hand, wie die Lage ist. Ich möchte mich da nicht auf andere verlassen. Auch hier gilt aber wieder: Das ist nicht die Ideallösung für jeden. Wer keine Lust hat sich intensiv mit Buchhaltung und Steuerfragen zu befassen, ist vermultich besser beraten, wenn er diese Aufgaben auslagert.

Du musst zu Beginn nicht abschätzen, wie hoch deine Umsätze sein werden

Aus buchhalterischer Sicht gibt es dazu keine Notwendigkeit.
Für deine unternehmerische Planung etc. hilft es natürlich, wenn du versuchst, eine realistische Schätzung zu machen.Aber für die Buchhaltung musst du nicht im Voraus die Umsätez schätzen.

Die Umsatzsteuervoranmeldung machst du (wenn du kein Kleinunternehmer anch §19UStG. bist) anfangs einfach monatlich auf Basis der erzielten Umsätze.

Alle anderen Steuern musst du erst zahlen / vorauszahlen, wenn du dem Finanzamt mindestens einen Jahresabschluss vorgelegt hast.

WICHTIG: Sei dir aber darüber im Klaren, dass Steuern anfallen und bilde entsprechende Rückstellungen.

Ich empfehle, einfach 35% +- deiner erwirtschafteten Gewinne (auf EÜR Basis, das ist für den Anfang ausreichend, insbesondere als Einzelunternehmen / Personengesellschaft) sofort – und zwar wirklich sofort, im Folgemonat – auf ein separates Konto zu überweisen.

Das Geld gehört dir nicht. Das sind Steuerrückstellungen. Die darfst du im Normalfall niemals anfassen. (Es sei denn, du machst Verluste, dann kannst du die Steuerrückstellungen natürlich entsprechend reduzieren)
Wenn du dich daran hältst, bekommst du keine Liquiditätsprobleme auf Grund von Steuerbescheiden und du wirst auch nicht von der Höhe irgendeines Bescheides geschockt.

Zahle dir soviel Geld aus, dass es dem Unternehmen nicht schadet

Wieviel du dir auszahlen solltest / kannst, kann dir niemand beantworten. Das musst du selber wissen. Dein Unternehmen muss halt liquide bleiben. In einer GmbH gibt es auch Begrenzungen, um verdeckte Gewinnausschüttungen zu vermeiden etc. Zahle dir soviel aus, wie du brauchst, aber niemals soviel, dass du deinem Unternehmen damit schadest.

Ich freue mich auf eure Kommentare, Fragen und Anregungen.Deine Frage beantworte ich dir gerne in einem persönlichen Gespräch. Kontaktiere mich einfach per facebook messenger, Email oder telefonisch.

Viele Grüße,

David

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